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Opec-Sitzung in Wien – keine Senkung der Förderquote beschlossen

Erdöl Förderpumpe

Auf der Opec-Sitzung in Wien konnten sich die kleineren Mitglieder der Organisation nicht mit ihrer Forderung nach einer Reduzierung der Förderquote durchsetzen. Insbesondere Saudi-Arabien scheint zu diesem Schritt nicht bereit. Das Überangebot am Ölmarkt belastet seit mehr als einem Jahr die Ölpreise, die aufgrund des Beschlusses auf den tiefsten Stand seit 7 Jahren nachgaben. Die starre Haltung Saudi-Arabiens gegen eine Senkung der Förderquote, könnte in Teilen politisch motiviert sein.

Frontenbildung bei der Opec

Nachdem der Preis für das Barrel Rohöl sich seit Juni 2014 mehr als halbiert hat, formieren sich innerhalb der OPEC zwei Fronten. Insbesondere die kleineren Mitgliedsländer der Opec leiden zunehmend unter dem dauerhaft niedrigen Ölpreis, und einzelne Staatshaushalte drohen bereits in Schieflage zu geraten. Aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass sich hier eine Fraktion gebildet hat, die auf eine Drosselung der Ölförderung drängt. Venezuela, dessen Haushalt stark von den Einnahmen aus Ölförderung abhängt, kam der Vorschlag die Förderquote um 5% zu senken. Die finanzstarken Mitgliedsländer, allen voran das Opec-Schwergewicht Saudi-Arabien, haben aktuell keine Interesse daran das Überangebot auf dem Weltmarkt zu reduzieren. War das unbeirrte Festhalten an der Förderquote bisher darauf zurückzuführen, dass unter anderem die Konkurrenz des in der Förderung teureren US-amerikanischen Schieferöls aus dem Markt gedrängt werden sollte, wird mittlerweile auch der Haushalt der Saudis durch den niedrigen Preis spürbar belastet. Es ist anzunehmen, dass das Festhalten an der Förderquote durch Saudi-Arabien, sich nicht allein mit wirtschaftlichen Argumenten begründen lässt.

Saudi-Arabien verteidigt seinen Einfluss in der Region

Das Königreich Saudi-Arabien hat seinen politischen Einfluss in der Region massiv ausgebaut, und möchte diesen auf keinen Fall wieder einbüßen. Dabei geht es nicht um den Einfluss den Staaten wie die USA in der Region gewinnen könnten, sondern darum dem Iran die erfolgreiche Rückkehr an die Weltmärkte so schwer wie möglich zu machen. Wenn dieser durch den internationalen Öl-Handel an wirtschaftlicher Stärke gewinnt, wird er seinen Einfluss in der Region deutlich ausbauen. Dies würde relativ sicher den Einfluss der Saudis wieder ein Stück weit zurückdrängen. Um dies zu verhindern, scheint die saudische Führung auch bereit, Einschnitte im eigenen Land hinzunehmen. Saudi-Arabien dieses Vorgehen zurzeit durch seine Finanzreserven aufrecht erhalten, letztendlich ist es aber ein Spiel auf Zeit.

Bevor allerdings Saudi-Arabien durch den niedrigen Ölpreis in Mitleidenschaft gezogen wird, könnte ein anderes großes Förderland in ernste Schwierigkeiten geraten. Der russische Staatshaushalt und die russische Wirtschaft sind in hohem Maß von der Ölförderung abhängig. Ein weiterer Verfall der Ölpreise könnte das Finanzsystem des flächenmäßig größten Landes der Erde ins Wanken bringen. Eine Befragung von Analysten durch die Nachrichtgenagentur Bloomberg ergab, dass der russische Staatshaushalt und die russische Wirtschaft bei einem Ölpreis unter 30 US-Dollar pro Barrel, ernsthaft in Schwierigkeiten geraten werden. Deren Auswirkungen könnten auch über die Grenzen Russlands hinaus zu spüren sein.

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