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Deutsche Industrieproduktion wächst weniger als erwartet

Euro in einer Glaskugel

Der Zuwachs im Produktionsbereich der deutschen Industrie ist im Oktober abgeflaut. Zwar zeigt sich noch ein leichter Zuwachs von 0,2%, er bleibt aber um einen halben Prozentpunkt hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Nachdem die positiven Zahlen der vergangenen Woche den Euro ünterstützten, zeigen die durch weniger positive Zahlen heute ausgelösten Verluste, wie schwach das Vertrauen der Anleger in die Gemeinschaftswährung weiterhin ist.

Realismus kehrt an die Märkte zurück

Nachdem der Euro in der vergangenen Woche stark davon profitierte, dass die EZB die Geldschleusen weniger weit öffnet als erwartet, scheint die Einschätzung des Euro unter den Anlegern wieder ein Stück realistischer zu werden. Werden die durch die EZB beschlossenen QE Maßnahmen und die darauffolgende Entwicklung des Eurokurses gegenübergestellt, lässt sich erkennen, dass der Euro zumindest ein Stück weit überbewertet scheint. Vor der EZB-Sitzung am vergangenen Freitag war die Erwartung einer eventuell unbegrenzten Ausweitung der Anleiheankäufe bereits in großen Teilen im Kures des Euro, unter Einbeziehung der wahrscheinlichen US-Zinserhöhung, berücksichtigt. Das Paar EUR/USD lag bei knapp 1,06 USD. Wären die Erwartungen der Analysten durch die EZB erfüllt worden, hätte der Kurs, nach Einschätzung von Goldman Sachs, sogar bis auf 1,03 USD nachgegeben.

Auf der EZB-Pressekonferenz zeigte sich nun, dass die Erwartungen, zumindest was die Formulierungen der Maßnahmen betrifft, teilweise zu hoch waren. In der Folge konnte der Euro gegenüber dem US-Dollar um mehr als 3% zulegen. Auch für den Rest der Woche kam es zu keiner deutlichen Korrektur, was sicherlich durch positive Wirtschaftsdaten aus der Eurozone begünstigt wurde. Bei nüchterner Betrachtung muss aber festegestellt werden, dass die EZB die Geldschleusen, wenn auch (noch) nicht unbegrenzt, in einem noch nie dagewesenen Umfang geöffnet hat und weitere 360 Milliarden Euro in den Markt pumpt. Die wichtigste Aussage allerdings, die von EZB Präsident Draghi gemacht wurde, betraf den Zeitraum nach März 2017. Danach ist die EZB bereit, sollte es sich als notwendig erweisen, das Anleihekaufprogramm in dem benötigten Umfang zu verlängern. Mit anderen Worten, die EZB ist bereit in einem unbestimmten Zeitraum das Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren fortzusetzen. Lediglich beschlossen ist dies bisher nicht, was zu den gesehenen Effekten am Devisenmarkt führte.

Jede Zahl aus der Eurozone ist nun wichtig

Die heutige Entwicklung im Kurs des Euro zeigt zum einen, dass die Entwicklung in der Eurozone genau beobachtet wird, und zum anderen die Nervostiät der Anleger. Die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion zählen nicht zu den wichtigsten Daten für die gesamte Wirtschaft der Eurozone. Dass der Anstieg im von 0,2% Oktober aber um einen halben Prozentpunkt hinter der Erwartungen der Analysten zurückblieb, führte in der Folge zu einen Verlust des Euro von rund 0,55% gegenüber dem US-Dollar. In dieser Woche werden nicht viele Daten aus der Eurozone erwartet. Bleiben die Zahlen aber hinter den Erwartungen zurück, könnte sich der Euro wieder dem Kurs von vor der EZB-Sitzung annähern. Erfüllen sie die Erwartungen, werden sie den Kurs bestenfalls stützen.

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