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Starke US-Arbeitsmarktdaten stärken den US-Dollar

US-Dollar steigend

Bei den heute veröffentlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt hat das Stellenwachstum im Juni die Prognosen deutlich übertroffen. Auch wenn die weiteren Zahlen die Erwartungen nicht voll erfüllen konnten, hat der US-Dollar in der Folge deutlich zugelegt.

Deutlicher Beschäftigungszuwachs in allen Bereichen

Nachdem die in den USA Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im Mai nur um enttäuschende 72.000 Beschäftigungsverhältnisse zulegen konnte, wurde für Juni ein Stellenwachstum von rund 160.000 Stellen erwartet. Ähnliches gilt für die private Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, die im Mai schwache 83.000 Stellen zulegen konnte, und für die im Juni ein Zuwachs von rund 153.000 Stellen erwartet wurde. Ebenso schwach war das Stellenwachstum im Mai bei der Regierung und in der Industrie. Während die Beschäftigung bei der Regierung mit -11.000 Stellen sogar rückläufig war, ist sie in der Industrie im Mai um magere 3.000 Stellen gewachsen. Entsprechende vorsichtig waren die Prognosen für die zwei Bereiche. Während für den Bereich der Regierung keine Prognose genannt wurde, war die Erwartung eines Zuwachses von 2.000 Stellen in der Industrie sehr schwach.

Die heute veröffentlichten Zahlen haben die Erwartungen der Analysten und Märkte allerdings mehr als deutlich übertroffen. Mit einem Zuwachs von rund 224.000 Stellen in der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft, wurde die Prognose um rund 64.000 Stellen oder gut 40% überstiegen. Gleiches gilt für die anderen Beschäftigungsbereiche. In der privaten Beschäftigung ist ein Zuwachs von 191.000 Stellen zu verzeichnen, rund 38.000 mehr als prognostiziert, in der Industrie 17.000 Stellen, gegenüber erwarteten 2.000, und das Stellenwachstum im öffentlichen Sektor betrug 33.000.

Die weiteren Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten die Prognosen zwar nicht ganz erfüllen, zeigten aber keinen stärkeren negativen Einfluss an den Finanzmärkten. So blieb der Zuwachs bei den Stundenlöhnen im Jahresvergleich wie im Vormonat bei 3,1%, gegenüber einer Erwartung von 3,2%, und im Monatsvergleich ging er sogar auf 0,2% zurück, nachdem er im Mai 0,3% betragen hatte, die auch für den Juni erwartet wurden. Auch die Arbeitslosenquote stieg von 3,6% auf nun 3,7%. Lediglich die Beteiligungsquote der erwerbsfähigen Bevölkerung stieg von 62,8% auf nun 62,9%.

US-Dollar deutlich stärker, Börsen-Indizes geben nach

Am Devisenmarkt wird der US-Dollar nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten deutlich höher gehandelt. Das Paar EUR/USD verlor aktuell rund 0,64% und handelt bei rund 1,1212 USD, und das Paar USD/JPY konnte um rund 0,74% zulegen und handelt bei 108,59 Yen. Das britische Pfund verlor gegenüber dem Greenback rund 0,73% und handelt aktuell bei 1,2485 USD.

Gegenteilig die Situation an den Börsen, an denen die Indizes auf breiter Front nachgegeben haben. So verliert der Dow Jones aktuell rund 193 Punkte oder 0,71% und der S&P500 zeigt sich rund 0,86% leichter. Der deutsche Leitindex DAX hat heute bereits seit Handelsbeginn Verluste hinnehmen müssen, die Talfahrt nach den US-Daten aber weiter beschleunigt. Aktuell verzeichnet der DAX ein Minus von rund 103 Punkten oder rund 0,83%.

Auswirkungen auf nächste Fed-Sitzung und mögliche Zinssenkung

Im Vorfeld der kommenden Fed-Sitzung Ende Juli, bei der die Marktteilnehmer eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte praktisch mit absoluter Sicherheit erwarten und einer Zinssenkung um 0,5% nur geringe Chancen eingeräumt werden, waren die Arbeitsmarktdaten wohl die wichtigsten Daten im laufenden Monat. Dass die deutlich über den Erwartungen lagen, wird sicherlich positiv in die Bewertung durch die Fed einfließen, letztendlich dürfte es trotzdem zu der erwarteten Zinssenkung kommen. Zum einen aufgrund der Erwartungshaltung der Märkte, viel wichtiger aber aufgrund der aktuellen Geldpolitik der Zentralbanken anderer wichtiger Wirtschaftsräume, muss die Fed handeln. So führt die EZB für die Eurozone ihre 0-Zinspolitik fort und hat für den Bedarfsfall weitere Maßnahmen angekündigt, und auch in China oder Australien wurde eine mögliche Kockerung der Geldpolitik signalisiert.

Um eine stärkere Aufwertung des US-Dollars, und den damit einhergehenden negativen Einfluss auf die US-Wirtschaft, zu vermeiden, wird die Fed um eine Zinssenkung bei ihrer Sitzung am 31.Juli kaum herumkommen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es maximal eine Senkung um 0,25% werden wird. Bis es so weit ist, könnte es bei den Marktteilnehmern zu einer stärkeren Zurückhaltung an den Märkten kommen.

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